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Über Paganismus

Der Begriff Paganismus (manchmal auch „Heidentum“) ist ein Sammelbegriff für alle Glaubensvorstellungen, die sich an vorchristlicher Mythologie oder an Naturspiritualität orientieren. Die einzelnen Strömungen unterscheiden sich teilweise so stark, dass es schwer fällt, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Während die einen den griechischen Göttern der Antike huldigen, verfolgen Andere einen holistischen oder animistischen Ansatz. In unseren Breitengraden finden sich vor allem vier große Strömungen:

  1. Die Asatrú versuchen sich in der Rekonstruktion der nordischen Mythologie und orientieren sich dabei an der Edda, dem Sammelband nordischer Sagen.
  2. Das Druidentum orientiert sich an der keltischen Mythologie. Hier gibt es sogar eine recht große Organisation, den sog. Order of Bards, Ovates and Druides, die zentrale Leitlinien diskutiert und einen „Oberdruiden“ wählt.
  3. Die Wicca haben es vor allem in den 80ern und 90ern nach Europa geschafft und sind eine Art spirituelle Frauenbewegung aus den USA, aber nicht nur auf Frauen beschränkt. Die Wicca nennen sich auch gerne selbst manchmal „Hexen“.
  4. Esoterik/ New-Age: Hier vermischen sich spirituelle und esoterische Ideen. Nicht selten dienen die spirituellen Elemente hier der Heilung von körperlichen oder seelischen Leiden – gerne auch gegen Geld. Der spirituelle Charakter scheint hier häufig keine Rolle zu spielen.

Gelegentlich liest man von Neo-Paganismus oder Neuheidentum. Diese Begriffe tauchen im deutschen Raum jedoch leider meistens im Zusammenhang mit (kruden) politischen Ideologien auf. So gibt es z.B. unter den Reichsbürgern zahlreiche Mystiker, die ihr Weltbild in heidnische Ansätze einzementieren. Auch zu erwähnen sind hier die ganzen rechtspolitischen Ideologien, die ein stilisiertes Germanentum als Grundlage für deren Überzeugungen anführen. Ähnlich der New-Age-Szene scheint die eigentliche Spiritualität hier nur eine Behelfskonstruktion für das Verfolgen anderer Ziele zu sein.

Über mich meinen paganen Weg

Ich persönlich orientiere mich vor allem an der Idee, dass alles miteinander in Verbindung ist. Daraus ergibt sich für mich eine Verantwortung für mich selbst und die mich umgebende Welt. Es handelt sich zwar um ein unerreichbares Ziel, alles und allem und sich selbst vollkommen gerecht zu werden. Aber man kann sich annähern. Insofern sehe ich es als Aufgabe, mich mit der Welt in Theorie und Praxis auseinanderzusetzen. Das bedeutet, dass ich wissbegierig bleiben möchte und dass ich meine Gedanken und mein Handeln mit mir und mit Anderen reflektiere und diskutiere. Meinungen sollten nie in Stein gemeißelt sein, denn mit jedem neuen Aspekt ergibt sich eine neue Bewertungsgrundlage. Als Quelle darf dabei alles dienen, was existiert: Wissenschaft, Spiritualität, Erfahrungen, Emotionen und so weiter. Und für mich gilt: Wenn etwas heute nicht erklärt werden kann, muss es wohl Magie sein. Und wir müssen auch nicht alles erklären können. Beste Grüße, Sascha