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Litha

Litha ist das große Sonnenfest. Am 21.06. ist der längste Tag des Jahres. Es ist der Höhepunkt der Sonnensteigung und damit auch die Sommersonnenwende sowie der astronomische Sommeranfang. Zeit, zu feiern. Speiset reich und üppig und freut Euch des Lebens.

Unser Litha

Hintergrund

Die astronomische Zeitpunkt der „Sommersonnenwende“ um den 21.06. eines Jahres findet sich in vielen Kulturen der Geschichte als Festzeitpunkt. Während die paganen Rituale in den meisten Fällen eigenen Interpretationen entspringen dürften, geben sich die verschiedenen paganen Strömungen bei der Namensgebung des Festes gerne traditionell. So heißt das Fest Mittsommerfest (germanisches Neuheidentum) und Alban Hevin (Keltisches Druidentum). Der Begriff „Litha“ geht zurück auf einen Wissenschaftler und Wicca-Autoren namens Aidan Kelly, der diesen Neologismus aus den Aufzeichnungen des Mönches Beda Venerabilis (siehe auch: Ostara) ableitete. In dessen Schriften waren die Monate „Juni“ und „Juli“ als „Lida“ bezeichnet. 1

Geschichte

Es gibt keinen historischen Beleg, dass die Sommersonnwende ein keltisches Fest gewesen sein könnte. Interessant ist, dass der Steinkreis „Stonehenge“ in Großbritannien so gestaltet ist, dass das Licht der Sonne am Tag der Sommersonnwende direkt durch das Hauptportal scheint.

In der germanischen Mythologie wird die Sonne in Form der Göttinnen Sól (altnordisch, Snorra-Edda) bzw. Sunna (altsächsisch) beschrieben. Hieraus dürfte es sich entwickelt haben, dass das Subjektiv „Sonne“ in der deutschen Sprache feminin ist.

In den romanischen Sprachen hingegen ist die Sonne maskulin (z.B. spanisch ‚el sol‘; französisch ‚le soleil‘). Dies ist zurückzuführen auf den römischen Gott Sol, auch Sol Invictus („unbesiegter Sonnengott“). Die mit einem Sonnenkult vebundene „Sonnenanbetung“ findet vermutlich ihren Beginn bei Julius Caesar, der den Geburtstag des Sonnengottes interessanter Weise auf die Zeit der Wintersonnwende legt (25. Dezember im Julianischen Kalender). Später, unter Kaiser Aurelius wird dieser Tag dann zu einem Feiertag.

Auf den Extgernsteinen im Teutoburger Wald gibt es als Überbleibsel einer historischen Bebauung ein Fenster, durch das die Sonne zur Sommersonnwende aufgeht. Vermutungen, dass dieses Fenster aus spirituellen Gründen genau dort platziert wurde können aktuell nicht bestätigt werden.

Kulturvergleich

Die Sommersonnwende wird in vielen Kulturen gefeiert. Bei den Christen gibt es den Johannis-Tag am 24.06., der dem Geburtstag von Johannes dem Täufer, einer Heiligenfigur, gewidmet ist. Der Kirche zufolge (Lukas-Evangelium der Bibel) ist Johannes 6 Monate nach Jesus Christus geboren, so dass der Johannes-Tag analog zum 24. Dezember auf den 24. Juni eines Jahres gelegt wurde. Dass hierbei Verbindungen zu heidnischen oder naturspirituellen bestehen könnten, zeigen verschiedene Bräuche, zum Beispiel:

  • In vielen Regionen (des katholischen) Europas werden zur Sommersonnwende große Feuer entzündet, die Johanni-Feuer genannt werden .

In Lettland verschmelzen heidnische Sonnwende und christliches Johannesfest scheinbar zu einem gemeinsamen Fest, dem Jāņi-Festival. Dieses Fest besteht aus dem Līgo-Tag am 23.06. („Līgo“ = „wanken, umschwenken“ = „Sonnwende“) und dem Jāņi-Tag am 24.06. („Johannes-Tag“)

Media

Lettisches Musikstück zur Sommersonnwende
Fußnoten
  1. Beda Venerabilis: De Temporum Ratione, http://www.nabkal.de/beda/beda_15.html