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Antibiotikum aus dem Mittelalter

    Forscher haben bei der Suche nach neuen Medikamenten gegen gesundheitsgefährdende Bakterien und multiresistente Keime in alten Arzeibüchern gesucht und sind in einem mittelalterlichen Arzneibuch fündig geworden. In den anschließenden Tests konnte gezeigt werden, dass dieses Medikament („Bald’s eyesalve“) bestimmte Keime mit sehr hoher Treffsicherheit abtötet.1

    Es ist zwar nicht neu, dass auch alte Arznei noch heute wirksam eingesetzt werden kann. Das Besondere an diesem Medikament ist, dass es seine Wirksamkeit durch die Kombination von Wirkstoffen erhält, die für sich genommen nur wenig oder keinen Effekt auf die getesteten Keime haben2.

    Für ich ist das jetzt, wo ich es lese, irgendwie neu: Offenbar setzt die medizinische Forschung bislang ausschließlich darauf, Medikamente zu entwickeln, die auf der Kombination von wirksamen Einzelstoffen liegen. Somit wäre das tatsächlich eine echte Neuerung: Die Medizin wirkt erst, wenn sie richtig „gebraut“ wurde. Mit einem Augenzwinkern mag da manch einer an Asterix, die Gummibären, Alchemie oder Hexerei denken.

    Gefunden habe ich diese Erkenntnisse bei: Scinexx – Wissensmagazin

    Fußnoten
    1. Anti-biofilm efficacy of a medieval treatment for bacterial infection requires the combination of multiple ingredients: https://doi.org/10.1038/s41598-020-69273-8
    2. bei der Salbe handelt es sich um eine Mischung von Knoblauch, Zwiebeln, Wein und Ochsengalle

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