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Der Bär

Willkommen bei deinem Verbindungstier – dem Bären. Diese Seite bietet einen kleinen Einstieg in das Thema. Es sind verschiedene Aspekte des Wolfes zusammengetragen. Die Sammlung will dich dazu einladen, dich mit dem Tier zu beschäftigen. Die Seite liefert ein paar Impulse, die du als Ausgangspunkt für deine Reise nutzen kannst, mit deinem Verbindungstier in Kontakt zu kommen.

Wappen von Bärenstein im Erzgebirge
Beerfelden im Odenwald
Irschen in Kärnten
Haiming (Oberbayern)

Etymologie

*berō- (1), *berōn, *bera-, *beran, germ., sw. M. (n): nhd. Brauner, Bär (M.) (1); ne. brown (M.), bear (N.); RB.: got., an., ae., mnl., as., ahd.; Hw.: s. *beran; Q.: PN (5. Jh.); E.: idg. *bʰē̆ros, Adj., braun, Pokorny 136; idg. *bʰer- (5), Adj., glänzend, hellbraun, braun, Pokorny 136; W.: got. *baira, *bera, *bere, sw. M. (n), Bär (M.) (1); W.: s. an. bjǫrn, st. M. (a), Bär (M.) (1); W.: ae. bera (1), sw. M. (n), Bär (M.) (1); W.: s. ae. biren (1), st. F. (ō), Bärin; W.: s. ae. biren (2), Adj., Bären…; W.: mnl. bere, M., Bär (M.) (1); W.: as. *birin?, st. F. (jō), Bärin; W.: as. *bero? (2), sw. M. (n), Bär (M.) (1); vgl. mnd. bar, bāre, M., Bär (M.) 1

*arto-, proto-keltisch = Bär. 2 Es gab vermutlich eine keltische Siedlung namens Artobriga (briga= keltisch Festung) –> Die Bärenfestung bei Traunstein in Bayern. 3

Bär m. Aus Tabugründen meidet das Germanische ebenso wie das Baltische und Slawische den indoeuropäischen (ie.) Namen für den Bären, wie er in altindisch ṛ́kṣaḥ, lat. ursus, griech. árktos (ἄρκτος) vorliegt und als ie. *ṛksos, *ṛktos, eigentlich ‘Zerstörer, Schädling’, anzusetzen ist. Man möchte das gefährliche Tier nicht durch Nennung seines wahren Namens herbeirufen. Die Slawen sprechen von ihm als dem ‘Honigesser’, vgl. aslaw. medvědь, russ. medvéd’ (медведь). Für die Germanen ist er ‘der Braune’, indem sie ihn mit Bildungen zur Wurzel ie. *bher- ‘braun’ bezeichnen, die in ie. Sprachen mehrfach in Benennungen brauner Tiere erscheint. 

Germ. *beran- ergibt ahd. bero (8. Jh. n.u.Z.), mhd. ber, mnd. bāre, bār, bēre, mnl. bere, nl. beer, aengl. bera, engl. bear und wohl auch die Kompositionsform anord. ber- ‘Bären-’ (s. Berserker), während altnordisch bjǫrn ‘Bär’ germ. *bernu- voraussetzt. 
Großer Bär, Kleiner Bär für zwei Sternbilder am nördlichen Himmel, zuerst Großbär, Kleinbär (Anfang 17. Jh.), sind Wiedergaben antiker Ausdrücke. Schon Homer kennt Árktos (Ἄρκτος) f. ‘Bärin’ bzw. ‘Bär’ für das größere der beiden Sternbilder. Die Bezeichnungsweise der Griechen reicht möglicherweise bis in ie. Zeit zurück; bärbeißig Adj. ‘grimmig’, eigentlich ‘der Art eines Bärenbeißers entsprechend, so bissig wie ein Bärenbeißer’ (2. Hälfte 18. Jh.), zu Bär(en)beißer m. Bezeichnung eines zur Bären- und Büffeljagd verwendeten dickköpfigen, schweren und scharfen Hundes von bösem Aussehen, seit Ende des 17. Jhds. in der Jagdliteratur beschrieben; sachlich und sprachlich vergleicht sich Bullenbeißer (s. d.); zum zweiten Kompositionsglied des Adjektivs s. bissig. Bärenhaut f. ‘Haut, Fell eines Bären’, mhd. bernhūt. Meist in der Wendung auf der Bärenhaut liegen ‘müßig gehen, faulenzen’ (16. Jh.), im Anschluß an Tacitus (Germania), nach dem die Germanen in Friedenszeiten nichts tun. Daran anküpfend Bärenhäuter m. Schimpfwort ‘Nichtstuer, Faulenzer, Taugenichts’ (16. Jh.). Ausgehend von metaphorischem Gebrauch entwickelt das Kompositionsglied Bären- in nominalen Zusammensetzungen die Bedeutungen ‘überaus groß, stark’, vgl. Bärenkraft (16. Jh.), bärenstark (19. Jh.), Bärenhunger (19. Jh.), Bärenkälte (20. Jh.), und ‘besonders robust, widerstandsfähig’, vgl. Bärengesundheit (20. Jh.) sowie Bärennatur (20. Jh.), früher (16. bis 18. Jh.) ‘grimmiges, grausames Wesen’.4

Literatur

In der Fabel heißt der Bär Meister Petz oder Braun. Dort gilt er als nett, freundlich, gutmütig, naiv, einfältig).

Fabel – Der Bär
»Wohin, Gevatter Bär?« sprach ein Wolf zu einem wandernden Bären. – »Ich suche mir eine andere Wohnung«, antwortete er. – »Du hattest ja aber eine schöne, geräumige Höhle, warum verlässt du sie?«
»Der Löwe machte Ansprüche an dieselbe und ging an den Senat der Tiere.«
»Da brauchtest du dich nicht zu fürchten, du hattest ja eine gerechte Sache.«
»Gegen Könige ist jede Sache ungerecht, Gevatter Wolf.«
»Der Löwe machte Ansprüche an dieselbe und ging an den Senat der Tiere.«
»Da brauchtest du dich nicht zu fürchten, du hattest ja eine gerechte Sache.«
»Gegen Könige ist jede Sache ungerecht, Gevatter Wolf.«

Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr Hardenberg)

Sprichwörter

  • Bulle und Bär (Symbole der Börse; der Bär setzt auf fallende Kurse, der Bulle auf steigende Kurse)
  • Da ist der Bär los (hier wird kräftig gefeiert)
  • schlafen wie ein Bär (Tiefschlaf)
  • Scheißt der Bär in den Wald? (Redewendung, die darauf hindeutet, dass die Antwort auf eine Frage eindeutig herzuleiten ist)
  • Man muss den Bären erst fangen, bevor man ihm das Fell abziehen kann
  • Jemandem einen Bärendienst erweisen (eine besondere Hilfestellung leisten)
  • Jemandem einen Bären aufbinden (eine Lügengeschichte erzählen
  • Wenn zu Lichtmessen der Bär seinen Schatten sieht, so kriecht er wieder sechs Wochen ins Loch.(Bauernregel). Siehe Imbolc.

Mythologie

Bei den Ainu, dem indigenen Volk der japanischen Insel Hokkaido, nimmt der Bär eine zentrale Rolle in der Mythologie ein. In der Ainu-Sprache heißt Bär kamuy, was gleichzeitig das Wort für Gott ist.

Bei den Galliern (Kelten) ist Artio die Göttin der Jagd und der Bären. Siehe oben: protokeltisch arto = Bär.

In der griechischen Mythologie taucht der Bär häufiger auf. So soll Paris, der Sohn von Priamos und Hekabe von einer Bärin aufgezogen worden sein, nachdem ein Attentäter ihn im Wald aussetzte, weil er ihn aus Mitleid nicht töten konnte.

Sonstiges

In der Astronomie gibt es die Sternbilder des großen und des kleinen Bären. Das Schwanzende des kleinen Bären ist der Polarstern.

Der Name „Björn“ kommt vom altnordischen bjorn, was „Bär“ bedeutet.

Es gibt Theorien, wonach der Begriff Berserker (nordische Krieger, die im Blutrausch kämpfen) vom nordischen Wort bero (Bär) abgeleitet worden sein soll.

2006 gab es einen medialen Aufruhr, als in Bayern der Bär Bruno erschossen wurde. 2007 war der Eisbärjunge Knut im Berliner Zoo in aller Munde

Fußnoten
  1. Köbler, Gerhard. Germanisches Wörterbuch. 5., 2014. http://www.koeblergerhard.de/germwbhinw.html.
  2. vgl. protokeltisches Wörterbuch
  3. Geographische Gesellschaft Bayern: AVENTIS Karte von Bayern. 1899. https://d-nb.info/1123286272/34
  4. zitiert und leicht modifiziert: „bär“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, https://www.dwds.de/wb/B%C3%A4r