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Der Wolf

Willkommen bei deinem Verbindungstier – dem Wolf. Diese Seite bietet einen kleinen Einstieg in das Thema. Es sind verschiedene Aspekte des Wolfes zusammengetragen. Die Sammlung will dich dazu einladen, dich mit dem Tier zu beschäftigen. Die Seite liefert ein paar Impulse, die du als Ausgangspunkt für deine Reise nutzen kannst, mit deinem Verbindungstier in Kontakt zu kommen.

Wappen von Wolfsburg 1
Passau
Wulfen (Anhalt)
Kummerfeld

Etymologie

*frekō-, *frekōn, *freka-, *frekan, germanisch, niederhochdeutsch. Wolf (M.) (1), Krieger; ne. wolf, warrior; RB.: an., ae.; Hw.: s. *freka-; E.: s. idg. *preg-?, Adj., gierig, heftig, Pokorny 845; idg. *spereg-, *pereg-, *sperəg-, *perəg-, *sprēg-, *prēg-, V., zucken, schnellen, streuen, sprengen, spritzen, Pokorny 996; vgl. idg. *sper- (5), *sperə-, V., zucken, stoßen, zappeln, schnellen, Pokorny 992 2

*wulfa-, *wulfaz, germ., st. M. (a): nhd. Wolf (M.) (1); ne. wulf; RB.: got., an., ae., afries., as., ahd.; Q.: PN (4. Jh.); E.: idg. *u̯l̥kᵘ̯os, M., Wolf (M.) (1), Pokorny 1178;3

Reichert, Lexikon der altgermanischen Namen 2, 1990; Son.: 656: Achiulf, Adelf?, Adulf, Agilf?, Agilulf, Agiulf, Aioulf, Aigulf, Aliulf, Andulf, Arculf, Ardulf, Ariulf, Athaulf, Athaulfo, Audul, Aunulf, Ausiulf, Ayulf, Baudulf, Bedeulf, Berevulf, Berulf, Billulf, Bonulf, Chaidulf, Chariulf, Dagaulf, Dagulf, Droctulf, Euerulf, Ebrulf, Ediulf, Eriulf, Ermulf, Evervulf, Faraulf, Ganylf?, Ganulf, Gisoulf, Gogulf, Goliulf, Grasoulf, Grasulf, Gulfar, Gulfetrud, Gulfin, Gundefuls?, Gundulf, Hagdulf, Hariulf, Hariwulf, HariwolafR, HaþuwulafR, Hiculf, Hildeulf, Hildulf, Hunulf, Hunulf, Ildulf, Landulf, Laulf, Leodulf, Linculf, Magnulf, Mallulf, Medulf, Mimiulf, Monulf, Nantulf, Nordoulf, Nordulf, Obtulf, Odvulf, Olfigand, Osdulf, Osdulg?, Ostrulf, Recaulf, Riculf, Risiulf, Rodulf, Rodvulf, Romulf, Sigulf, Sindulf, Sisulf, Suniulf, Sunniulf, Teodulf, Teudulf, Theodulf, Theudulf, Todulf, Trudulf, Ulf, Ulfaric, Ulfen, Wlfilas, Ulfila, Ulif, Uliflas, Ursulf, Vadvulf, Waldulf, Wiliulf, Vitivulf, Vulfar, Vulfila, Wulfilaic, Vultuulf 4

Wolf m. gemeingerm. Tiername, ahd. (8.Jh.), mhd. wolf, asächs. mnd. wulf, mnl. wolfwulf, nl. wolf, aengl. wulf, engl. wolf, anord. ūlfr, schwed. ulv, got. wulfs führen mit gleichbed. aind. vṛ́kaḥ, awest. vəhrka-, lit. vil̃kas, aslaw. vlьkъ, russ. volk (волк) auf ie. *u̯ḷku̯os ‘Wolf’; daneben die Umstellung ie. *luku̯os mit griech. lýkos (λύκος), lat. lupus (mit p als sabinisches Lehnwort?). Das f der germ. Formen kann auf einem durch Assimilation des labiovelaren k‐ͧ an den anlautenden Labial u̯ entstandenen p (ie. *u̯ḷpos) beruhen (und daher besser hierzu mit Metathese auch lat. lupus?); denn auf den Labiovelar deutet das Femininum anord. ylgr ‘Wölfin’ (aus ie. *u̯ḷku̯ī ‘Wölfin’). Andrerseits ist damit zu rechnen, daß den lautlichen Differenzen in den ie. Namensformen Tabuvorstellungen zugrunde liegen, aus denen der Name des gefürchteten Tieres geändert wurde. Daher ist auch eine Deutung als ‘Zerreißer’ und Anschluß an die Wurzel ie. *u̯el- ‘reißen, rupfen, an sich reißen, rauben, ritzen, verwunden’ nicht zu sichern. Zum Nebeneinander von ie. *u̯ḷku̯- und *u̯ḷp- vgl. auch Peeters in: Revue belge de phil. et d’hist. 48 (1970) 820 f. Wolf erscheint vielfach übertragen; als Name einer als Fraßschaden gedeuteten Hautentzündung zwischen den Schenkeln (15. Jh., Übersetzung von medizin.-lat. lupus), vgl. Hautwolffressender Wolfsich einen Wolf laufen, reiten; als Bezeichnung für Geräte (mit großen Zähnen oder zerkleinernder Funktion), vgl. Wolf ‘eine Maschine zum Lockern und Reinigen der Wolle’ (18. Jh.) sowie FleischwolfReißwolf. 5

Der Wolf heißt im Lateinischen canis lupus, in der Fabel heißt er Meister Isegrim.

Redewendungen

  • sich einen Wolf suchen (aufwendige Suche)
  • Jemanden durch den Wolf drehen (jemanden zermürben, verhören)
  • Den Wolf am Arsch haben (eine Wunde Stelle haben/ Hämorrhoiden)
  • Der Wolf im Schafspelz (böse Absichten werden verschleiert)
  • sich durch den Wolf gedreht fühlen (erschöpft sein)

Sprichwörter

  • Im Januar sieht man lieber einen Wolf auf dem Feld als den Bauern ohne Jacke (Bauernregel)
  • Der März soll kommen wie ein Wolf und gehen wie ein Lamm (Bauernregel)
  • Homo homini lupus est: Der Mensch ist dem anderen Menschen ein Wolf (Thomas Hobbes)
  • Das freie Schaf frisst der Wolf (Sprichwort)
  • Kein Mann ohne Wolfszahn, kein Roß ohne Tücke, kein Weib ohne Teufel. (Altes Sprichwort)
  • Zu Lichtmessen hat der Schäfer lieber den Wolf als die Sonne im Stall.(Bauernregel, siehe Imbolc)

Fabel

Der Esel und der Wolf

Ein Esel begegnete einem hungrigen Wolfe. „Habe Mitleiden mit mir“, sagte der zitternde Esel, ich bin nur ein armes, krankes Tier; sieh nur, was für einen Dorn ich mir in den Fuß getreten habe!“
„Wahrhaftig, du dauerst mich“, versetzte der Wolf, „und ich finde mich mit meinem Gewissen verbunden, dich von diesen Schmerzen zu befreien.“
Kaum war das Wort gesagt, so ward der Esel zerrissen.
Gotthold Ephraim Lessing (geboren 1729)

Mythologie

In der nordischen Mythologie ist der Fenriswolf das erste Kind des Asen Loki und der Riesin Angrboda.

Nordische Sage zum Fenriswolf

Die Götter erkannten die Gefahr, die von dem Fenriswolf ausging, und brachten ihn nach Asgard, um ihn besser im Auge zu haben. Zunächst war er ein harmloses Tier, da der Fenriswolf von Tag zu Tag aber größer und kräftiger wurde, fühlten sich die Götter bedroht: Sie fürchteten, er werde sie alle verschlingen. So entschlossen sie sich, ihn für alle Zeiten zu fesseln. Man ließ erst zwei schwere Ketten (Läding, die mit List Bindende, und Droma, das Hemmende) fertigen, die der Wolf aber mühelos zerriss. Nun sollte er seine Kraft an der magischen Fessel Gleipnir erproben, die so harmlos wie ein simpler Faden aussah. Der Faden war aber von den Zwergen gemacht und zwar aus den Sachen, die es nicht gibt. So zum Beispiel aus den Sehnen der Bären, der Stimme der Fische, den Bärten der Frauen, dem Speichel der Vögel, dem Geräusch eines Katzentritts und den Wurzeln der Berge. Der Fenriswolf schöpfte Verdacht. Er verlangte als Pfand für den Fall eines möglichen Betrugs, dass einer der Götter ihm die rechte Hand ins Maul lege. Keiner wollte sich dafür hergeben, außer Tyr, dem Gott des Krieges und der Thingversammlung. Man fesselte also Fenris, aber je stärker dieser an der Fessel riss, desto enger zog sie sich zu. Fenris blieb gefangen, biss Tyr jedoch aus Rache dessen rechte Hand ab. Dadurch war die Götterwelt zwar fortan vor Fenris sicher, doch konnte die rechte Hand Tyrs nicht mehr gerettet werden, weshalb er seitdem nur noch als der Einhändige Ase (altnordisch einhendr asa) bekannt war. Befreien wird sich der riesige Wolf erst in der Zeit des Weltenbrands, genannt Ragnarök („Schicksal der Götter“). Er wird dann Odin verschlingen und infolgedessen letztlich durch Odins Sohn Vidar im Zweikampf getötet werden.6

Bei den Kelten:  Cormac mac Airt wird gleich nach der Geburt von einer Wölfin verschleppt und gemeinsam mit ihren Jungen aufgezogen. Als er König wird, nimmt er seine Wolfsfamilie mit nach Tara an den Königshof. In der Erzählung Math fab Mathonwy („Math, der Sohn Mathonwys“) aus dem Mabinogion werden die Brüder Gwydyon und Gilfaethwy zur Strafe in Wolf und Wölfin verwandelt und bekommen einen Welpen. Auf dem Kessel von Gundestrup ist eine Szene dargestellt, wo ein Gott mit Hirschgeweih (Cernunnos?) einen Wolf offenbar davon abhält, sich auf einen Hirsch zu stürzen; die dazugehörende Legende ist nicht bekannt. 7

Eine ähnliche Geschichte kennt die römische Mythologie: Die Brüder Romulus und Remus sollen ausgesetzt und von einer Wölfin großgezogen worden sein. Am Ort ihrer Aussetzung sollen sie später die Stadt Rom errichtet haben.

Das Wort ōkami (狼) heißt im Japanischen „Wolf“. Die Kanji-Schriftzeichen, aus denen der Titel geformt ist (大神) bedeuten aber auch „große Gottheit“. In Japan tritt der Wolf eher als Helfer denn als Widersacher des Menschen auf: Der (mythologische) Held Yamato Takeru soll sich auf seinem Eroberungsfeldzug in den damals noch wilden Osten verirrt haben und von einem Berggott in Gestalt eines weißen „Hundes“ (Wolfs) auf den richtigen Weg zurück geführt worden sein.

Media

Der Wolfs-Song

Vargen ylar i nattens skog (The wolf is howling in the forest of the night) Han vill men kan inte sova (He wants to, but cannot sleep) Hungern river i hans varga buk (The hunger tears his wolven stomach) Och det är kallt i hans stova (And it’s cold in his burrow) Du varg du varg, kom inte hit (Wolf, wolf, don’t you come here) Ungen min får du aldrig ( I will never let you take my child) Vargen ylar i nattens skog (The wolf is howling in the forest of the night) Ylar av hunger o klagar (Howling out of hunger and moaning) Men jag ska ge’n en grisa svans (But I will give him a pig tail) Sånt passar i varga magar (Which suits a wolven stomach) Du varg du varg, kom inte hit (Wolf, wolf, don’t you come here) Ungen min får du aldrig ( I will never let you take my child) …(erste Strophe nochmal)

Fußnoten
  1. Alle Wappen: Wikipedia.de
  2. Köbler, Gerhard. Germanisches Wörterbuch. 5., 2014. http://www.koeblergerhard.de/germwbhinw.html.
  3. Köbler, Gerhard. Germanisches Wörterbuch. 5., 2014. http://www.koeblergerhard.de/germwbhinw.html.
  4. vgl. Köbler, Gerhard. Germanisches Wörterbuch. 5., 2014. http://www.koeblergerhard.de/germwbhinw.html.
  5. „Wolf“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, https://www.dwds.de/wb/etymwb/Wolf
  6. Zitiert aus Wikipedia
  7. Keltische Mythologie